Geschichte der DJF

Die Deutsche Jazz Föderation wurde offiziell am 4. Mai 1952 in Mülheim/Ruhr mit Eintrag in das Vereinsregister gegründet.  Der Vorsitzende des Hot Club Dortmund, Rolf Düdder, nannte im Vorfeld als vorrangige Aufgabe des neuen Vereins, „den Jazz von allen Tendenzen, die auf Grund rein modischer, sensationeller, spekulativer, oberflächlicher Bestrebungen geeignet sind, dessen Interpreten zu diffamieren, reinzuhalten.” Allerdings ging ihr eine mehrjährige Gründungsphase seit 1947 voraus, die von Carlo Bohländer und Horst Lippmann initiiert wurde und in eine gemeinsam entwickelte Erklärung aller deutschen Hot Clubs vom 30.07.1950 mündete.

Die Formulierung klingt mehr als 70 Jahre später ein wenig antiquiert, doch die Essenz des Gesagten, der Wunsch danach, die Bedeutung des Jazz jenseits des jeweiligen Zeitgeistes spür- und erlebbar zu machen, ist auch heute noch vorrangiger Antrieb aller Jazzclub-Betreiber und Spielstätten des Jazz.

Im Mai, und zwar an Pfingsten 1953 fand in Frankfurt das erste Jahrestreffen der Deutschen Jazz Föderation nach seiner Gründung im Amerika Haus in Frankfurt statt, bei dem die Vertreter aus 22 deutschen Hot Clubs teilnahmen. Begleitend zu diesem Termin wurde von Horst Lippmann (Frankfurter Hot Club) das "1. Deutsche Jazzfestival" der Deutschen Jazz Föderation realisiert, das seine Fortsetzung bis heute unter gleichem Namen inne hat. Innerhalb eines Jahres nach der offiziellen Gründung, war die Deutsche Jazz Föderation zum unumstrittenen Sprachrohr der Deutschen Jazzszene geworden.

Auch die Entwicklung der Frankfurter Jazzszene mit der Rokoko-Diele in den 40er Jahren - in welcher gejazzt und vielerlei Schallplatten aus den USA gelauscht wurde, dem ersten Hot Club in der Bockenheimer Landstr. 69 und später dann in der Bockenheimer Landstr. 18a, seine Fortsetzung als Hot Club im Keller fand. Der Jazzkeller Frankfurt, so wie der Club heute benannt ist, fand an dieser Adresse stetige Fortsetzung und ist somit der ältestes bestehende Deutsche Jazzclub, eng verbunden mit den Gründern der Deutschen Jazz Föderation. In der Nachbarschaft, Bockenheimer Landstr. 10, gab es einige Jahre auch das Jazz-Haus Frankfurt, mit Büro- und Ausstellungsräumen, Archiv und Kellerbar.

Große Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens wie Carlo Bohländer, Albert Mangelsdorff, Horst Lippmann, Fritz Rau, Joachim Ernst Berendt, Werner Wunderlich oder Gunter Hampel prägten in den Folgejahren den Weg des Vereins und setzten dabei individuelle Akzente.

In den letzten sieben Jahrzehnten ihres Bestehens erlebte die Deutsche Jazz Föderation so manches Auf und Ab. Seit der Abspaltung der Jazzmusiker in den 70er Jahren zur Union Deutscher Jazzmusiker widmet sie sich vornehmlich der Interessensvertretung der Veranstalter und den zeitgemäßen Themen der Veranstaltungswirtschaft sowie der Unterstützung der Jazzclub- und Spielstättenbetreiber.

Das neue Jahrtausend brachte in der Deutschen Jazz Föderation aber neue Impulse und ein Umdenken: Im Zeitalter der Netzwerke und Synergien ist sich der Vorstand der Deutschen Jazz Föderation sicher, dass der Jazz nur im konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenwirken von Veranstaltern, Musikern und Publikum sein ganzes Potential entfalten kann. Deshalb setzt sich die Deutsche Jazz Föderation heute dafür ein, dass der Jazz als Aktivposten der Musik, der Kultur und der Bildung erkannt und genutzt wird.

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